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23.08.2024
Unser Bio-Gemüse vom Berg

Der Bauernhof "Blauer" liegt auf 1.350m Höhe, direkt unter dem malerischen Panorama der Geislergruppe in St. Magdalena im Villnösstal. Der Hof umfasst, Wiesen, Wälder und seit April 2023 1/4 Hektar Anbaufläche. Er gehört mit zum Lüsnerhof und versorgt unsere Frischeküche regelmäßig mit allem was dort wächst und gedeiht. Verantwortlich für das kleine Schlaraffenland im Villnösstal sind unser Gemüse-Guru Raphael und seine Familie. Wir haben mit dem Gärtner aus Leidenschaft vor Ort gesprochen.

 

 

Ein Garten auf 1.350m Höhe, da stößt man doch sicher auf einige Herausforderungen, die man sich im Tal ersparen könnte?

RAPHAEL: "Auf jeden Fall! Das Wetter ist natürlich immer ein immenser Faktor, aber das ist ja überall so. Bei uns sind die Bedingungen vielleicht mal etwas härter. Bedingt durch die Höhenlagen haben wir eine extrem kurze Saison, da es länger kalt ist. Wenn bei anderen zum Beispiel die Tomaten blühen, setzen wir meist die ersten Tomatenplänzchen in den Boden."

 

Wie schafft ihr es, dass in dieser verkürzten Zeit alles schnell genug wächst und reift?

RAPHAEL: "Eine gute Planung ist alles! Auch wenn natürlich nie alles nach Plan läuft, können wir damit jedes Beete bis zu viermal in der Saison nutzen. Ein Beispiel: Wir beginnen mit Spinat, dann kommt Kohlrabi, daraufhin folgt der Kopfsalat und letztlich die Winterrettiche. Oder wir arbeiten mit Zwischensaaten sogenannten „Interplantings“. Heißt, wenn der Mangold halbhoch ist, säen wir in die Zwischenreihen Karotten ein. So können die Karotten keimen und anwachsen bis sie dann genug Licht bekommen, sobald der Mangold abgeerntet wird."

 

Dann dürfen wir uns also von dem Gedanken verabschieden, dass ihr den gesamten Winter über nichts zu tun habt?

RAPHAEL: "Im Gegenteil! Nach der Ernte folgt das Haltbar machen für den Winter: Einkochen, Fermentieren, Trocknen, Verwerten. Außerdem notiere ich im Sommer einfach alles: Wann gesät wird, wann geerntet wird, wie viel davon... das werte ich dann aus um Lücken zu finden, wo man noch was anbauen kann. Damit verbringe ich meist den ganzen Winter."

 

Hat es denn überhaupt auch Vorteile, die diese Lage bietet? 

RAPHAEL: "Auf jeden Fall! Die nicht vorhandene Hitze zum Beispiel. Es ist einfach immer etwas kühler als im Tal. Gewisse Kulturen werden bei uns viel schöner und problemloser angebaut und schmecken bis zum Schluss hin auch einfach besser - meiner Meinung nach ;-)"

 

Gibt es etwas was bei euch besonders gut gedeiht? 

RAPHAEL: "Also eigentlich wächst alles wirklich sehr gut! Und das ganz ohne Pestizide und Pflanzenschutzmaßnahmen. Wir haben bestes Quellwasser, angenehme Temperaturen und profitieren von einem extrem guten Boden, was in anderen Orten Mangelware ist."

...und er ergänzt: 

"Artischocken, Aubergine, Paprika, Tomaten, Kürbis, ... selbst alles was viel Wärme benötigt, entwickelt sich hier dank ein paar kleinen Tricks prächtig. Was besonders gut wächst sind Kohlfplanzen: Brokkoli, Kohl, Rotkohl usw. Und natürlich haben wir auch einiges an Obst: Pflaumen, Birnen, Indianerbananen und Beerenobst!" 

Dabei muss er lachen: "Davon habe ich einfach alles besorgt was ich kriegen konnte: Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Jostabeeren, Heidelbeeren, Blaubeeren..."

 

Verfolgt ihr eine bestimmte Idee beim Anbau, oder macht ihr das "so nach Gefühl"? 

RAPHAEL: "Wir betreiben hier eine Mischung aus Permakultur und Market Gardening. Bei Gemüse ist Permakultur kaum möglich, da das Gemüse meist einfach saisonal ist. Jedoch betreiben wir auf ca. 1/3 der Fläche eine Art der Permakultur mit Bäumen, Stauden, Blumen und Kräutern. Diese Fläche dient vor allem als Wohnraum für die Nützlinge und Vögel."

 

Market Gardening bedeutet ja "Back to the roots". Biodynamisch, keine Maschinen, usw. Ist das nicht "saumäßig" aufwändig?

RAPHAEL: "Market Gardening ist meiner Meinung nach nicht viel aufwändiger zu betreiben als eine Mono-Kultur. Der Unterschied ist, wir arbeiten mit Körperkraft und Handgeräten und versuchen jeden vorhandenen Platz zu nutzen. Doch der Zeitaufwand bzw. die Energie ist fast die Gleiche. Der Wert der Maschinen wird ersetzt durch Vielfalt und Muskelkraft."

 

DEN UNTERSCHIED SCHMECKEN

Wer sich selbst einmal vom Geschmack der Bio-Ernte überzeugen möchte, schlemmt sich am besten einmal durch unsere Frischeküche, die in allen unseren Angeboten inklusive ist. 

 

DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS...

... Zum Wochenprogrammgehört bei uns auch eine geführte Wanderung bei wir im Anschluss den Blauerhof besichtigen und ...

... auf dem Blauerhof bieten wir eine Ferienwohnung mit viel Platz, Natur und Ruhe für einen unvergesslichen Aufenthalt.

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